BEITRÄGE

Es gibt einen Stamm in Afrika, wo das Geburtsdatum eines Kindes nicht der Tag ist, an welchem es geboren wurde und auch nicht der Tag an welchem es gezeugt wurde, sondern der Tag, an dem der Gedanke eines Kinderwunsches sich im Herzen der Mutter festsetzt.
Und wenn eine Frau sich entscheidet, dass sie ein Kind haben möchte, geht sie in die Natur hinaus und setzt sich unter einen Baum, und lauscht in sich hinein bis sie das Lied von dem Kind, das kommen will, hören kann. Und nachdem sie das Lied von diesem Kind gehört hat, kommt sie zurück zu dem Mann, der Vater des Kindes sein wird, und sie lehrt ihm dieses Lied zu singen. Während der Zeugung singen beide gemeinsam das Lied, um es dem kommenden Kind mit auf den Weg zu geben.
Wenn die Mutter schwanger ist, lehrt die Mutter dieses Lied den Hebammen und den alten Frauen des Dorfes sodass, wenn das Kind geboren wird, die alten Frauen und die Menschen um sie herum das Kind mit seinem Lied willkommen heissen. Wenn das Kind aufwächst, kennen die anderen Dorfbewohner das Lied des Kindes. Und wenn das Kind mal hinfällt oder traurig ist, nimmt es jemand auf und singt ihm sein Lied zum Trost. Oder vielleicht tut das Kind etwas Wunderbares, oder es geht durch die Riten seiner Pubertät, dann singen die Leute aus dem Dorf sein Lied zu seinen Ehren.
In dem gleichen afrikanischen Stamm gibt es eine weitere Gelegenheit, an denen die Dorfbewohner für das Kind singen. Wenn zu irgendeinem Zeitpunkt während seines Lebens, eine unsoziale Handlung begeht, wird das Individuum ins Zentrum des Dorfes gebracht und die Menschen in der Gemeinde bilden einen Kreis um es herum. Dann singen sie sein Lied.
Der Stamm anerkennt, dass falsches Verhalten nicht mit einer Strafe korrigiert wird. Es ist Liebe, die etwas verändert und die Erinnerung an die eigene Identität. Wenn der „Sünder“ sein eigenes Lied erkennt, unterlässt er künftig, was andere verletzen würde.
Und es geht auf diese Weise weiter durch ihr ganzes Leben. In der Ehe werden die Lieder zusammen gesungen. Und schließlich, wenn dieses Kind im Sterbebett liegt, bereit zu sterben, kennen alle Dorfbewohner sein Lied, und sie singen es für das letzte Mal, das Lied dieser Person.

(Frei übersetzt nach einer Geschichte von Alan Dana Cohan)
(gefunden bei Bertrand Cézoé – danke!)

 

SIMONE, 37, 1 Kind
Bei unserem Sonnenschein war es ganz entgegen unserer jahrelangen Pläne kinderlos zu zweit durchs Leben zu gehen, die plötzlich aufkeimende Sehnsucht nach einem Baby. Mit 30 stellte sich dieses Gefühl zum ersten Mal bei mir ein und wurde über die Jahre immer stärker. Wir verhüteten weiter- nur hatte ich eine Aversion gegen die Pille entwickelt und so wechselten wir zu einer ebenfalls sehr sicheren Methode. Mein Partner war skeptisch einem Baby gegenüber, schließlich hatte er schon ein Kind, das er nie sehen durfte …und da veränderte sich plötzlich mein Körper und meine Monatsblutung ließ auf sich warten. Ich kaufte meinen ersten Schwangerschaftstest in meinem Leben 🙂 wir mussten nicht annähernd 5 min wie in der Packungbeilage beschrieben warten… nach 2 min war der Teststreifen tiefrot! Ich bin mir bis heute keines Anwendungsfehlers bei der Verhütung bewußt – unser Engelchen hat sich uns als Eltern ausgesucht! Es war für uns 3 so bestimmt! Ich hatte eine traumhafte Schwangerschaft. Die Geburt dauerte 1Std 40 – es war das schönste Ereignis in meinem Leben !!.. während meiner Schwangerschaft erfüllte ich mir noch einen lang gehegten Traum ( zum Glück mußte ich nicht stornieren :-)) und flog mit Freundinnen nach New York – ich hätte den Zeitpunkt für ein Baby nicht besser planen können!!! Wir lieben unser Baby heiß!

 

ANTONIA, 33, 1 Kind
aus meinem Tagebuch, Feber 2011:
„Liebes Kind, unser Kind, mein Kind! Du bist herzlich eingeladen – aber das weißt Du ja bereits – Dein Leben bei uns zu beginnen. Für mich ist/ war diese Welt oftmals nicht einfach zu ertragen, aber ich kann die Entscheidung nicht treffen, ob Du Dich hier wohlfühlst oder nicht. Die Entscheidung, ob Du bereit bist oder nicht. Aber Du sollst wissen, daß du stets die Liebe erhalten wirst, die Du brauchst und wir/ ich mir eine gute Zeit gemeinsam vorstellen kann! Bis bald und auf eine gute Zukunft!“
 
Leider bin ich zu Beginn des Kinderwunsches in eine psychische Krise geraten. Dadurch verzögerte sich das Ganze um ein Jahr. Jedoch wurde ich noch während dieser schweren Krise trotz Dauernervosität, Ängsten, etc. recht schnell schwanger. Unser Sohn wurde im Oktober 2012 geboren. Er ist das Beste was mir je passiert ist! (…und ich denke, er fühlt sich zur Zeit wohl auf dieser Welt…)
Was ich also sagen kann: MAN BRAUCHT NICHT DIE RUHE UND AUSGEGLICHENHEIT IN PERSON ZU SEIN UM EIN KIND ZU EMPFANGEN! 🙂
Außerdem: Mit dem Kind wurden bei mir eine ganz neue Form der Ruhe (?) und eine ganze Reihe von (neuen) Emotionen geboren.